2ndplace, International Competition for the design of the center of navigation and cultural heritage
Arbeitskreis Wachau-Regionalentwicklung, Kremser Immobiliengesellschaft M.b.h. & Co Kg
Krems/Stein, Austria
2008
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Gross Floor Space 679m²█Floor Space 587m²█open Space 1.389m²
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GRUNDSATZÜBERLEGUNGEN
Wesentlicher Grundsatz bei der Entwicklung des neue Schifffahrts- und Welterbezentrums Krems – Stein war es, der besonderen Position des Ensembles im Spannungsfeld zwischen der mächtigen, präsenten Donau einerseits und der intensiv genutzten Kunstmeile andererseits gerecht zu werden. Die Ausrichtungen der Objekte, der Freiflächen und der Vermittlungszone wurden diesem Kriterium entsprechend entwickelt.
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VON DER URSPRÜNGLICH LAUT AUSLOBUNGSUNTERLAGEN VORGESEHENEN LAGE FÜR DAS GEBÄUDE
(IM ÖSTLICHEN GRUNDSTÜCKSBEREICH) SIND WIR AUS MEHREREN GRÜNDEN ABGEWICHEN:
1. Die Blickbeziehungen zum Obelisk und zur Kunstmeile sind über die Hälfte der laut Auslobungsunterlagen vorgegebenen Fläche für die Vermittlungszone nicht gegeben. Hingegen ist der Blick in der in unserem Lageplan gekennzeichneten Fläche ungehindert möglich. Eine Verschiebung der Anknüpfungszone in Richtung Osten war daher naheliegend.
2. Der vorhandene Baumbestand in der östlichen Grundstückshälfte müsste bei einer Errichtung des Gebäudes in diesem Bereich (gemäß Auslobungsunterlagen) aufgrund der flächenmäßigen Vorgaben großteils entfernt werden.
Die westliche Hälfte bietet sich auch aufgrund des geringeren Baumbestandes für eine Neubebauung an.
3. Eine Positionierung des Gebäudes im Osten würde eine großflächige Überbauung des vorhandenen Hauptsammelkanals und somit eine umfassende Verlegung desselben bedingen. Unser Vorschlag erfordert die Überbauung des Kanal in einem kleinen Teilbereich; hier könnte die laut Aktenvermerk vom 7.9.2006 (Einbautenbesprechung) vorgeschlagene Alternativlösung (offenes Gerinne) Anwendung finden und somit die hiermit in Zusammenhang stehenden Kosten minimieren.
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STÄDTE-/LANDSCHAFTSBAU
Das neue Schifffahrts- und Welterbezentrum Krems – Stein präsentiert sich als neuer Knotenpunkt und Tor zur Wachau. Die Besucher werden von einer für die Wachau typischen Terrassenlandschaft empfangen und entlang der Institutionen des Schifffahrtszentrums und der Vermittlungszone in die Stadt – zur Kunstmeile – oder zur Donau weitergeleitet.
Von der Donau her steigen Terrassen und Ebenen in Richtung Kunstmeile an und rahmen so den Blick auf die Stadt: Verkehr, Beschilderungen und Objekte im Vordergrund (z.B. Tankstelle) verschwinden; der Blick konzentriert sich auf die Kunstmeile und den markanten Obelisk. Gleichzeitig bilden die neuen Ebenen Tribünen zur Donau hin. Von der Stadt her kommend bildet diese ansteigende Terrassenlandschaft eine markante Stadtkante. Die “Südterrasse” knickt an ihrem Hochpunkt im Nordosten, um die Besucher entlang einer großzügigen Rampe zum östlichen Fußgängerübergang und von hier zur Kunstmeile zu leiten.
Aufgrund der geringen Steigungen und der Anordnung von Ebenen und geneigten Flächen ist trotz der Einführung einer neuen Topografie die behindertengerechte Erschließung des Areals und der Gebäude gewährleistet.
Die Zufahrten zum Mobilen Hochwasserschutz und zum Grundstück der Naturfreunde erfolgt an der östlichen Kante der neuen Rampen.
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DAS SCHIFFFAHRTSZENTRUM
Der Höhenentwicklung der Terrassen entsprechend besetzen die Institutionen verschiedene Ebenen auf der “Donaubühne”. In Form und Anordnung verstärken sie die vorhandenen Verbindungen und Blickbeziehungen. So findet die Terrasse der Vermittlungszone ihre Fortsetzung unterhalb der Dachlandschaft im Rahmen der Touristeninformation und des Shops, welche sich wiederum auf die großzügige Restaurantterrasse öffnet und auf die Promenade an der Donau weiterleitet.
Die beiden Ticketstationen liegen entlang der Promenade, direkt an der Donau und sind den jeweiligen Anlegestationen sowie der Vermittlungszone und somit dem Zugang von der Stadt bzw. dem Zugang vom Parkplatz zugeordnet.
Der kommunikativen und verbindenden Funktion der Touristeninformation und des Shops entsprechend öffnet sich dieser Raum den ankommenden Besuchern vom Parkplatz, der Stadt und der Donau her kommend gleichermaßen. Backoffice und Nebenräume wurden in einer Split-level-Lösung dem Shop angelagert. Im durch die Anhebung des Umgebungsniveaus geschaffenen unteren Geschoß wurden die Besuchernassgruppen untergebracht, wobei eine Behindertentoilette direkt an das Außenniveau angeschlossen ist.
Den Niveauunterschied nützt auch der Zugang auf eine kleine Aussichtsterrasse, welche oberhalb der Ticketstation 2 den Blick auf die Vermittlungszone und die Donau freigibt.
Das Restaurant hebt die nördliche Stadtkante bis zur gesamten Gebäudehöhe an und bildet so einen markanten Endpunkt der topografischen Entwicklung. Der Gastraum öffnet sich mit seiner langen, nach Süden hin orientierten Glasfassade zur Donau. Er wird in den warmen Jahreszeiten auf zur Donau hin abgetreppte Gastterrassen erweitert. Mobile Sonnendächer beschatten die Terrasse und die Südfassade. Durch die nordseitigen Öffnungen wird wieder eine Blickbeziehung zum Obelisk aufgebaut, welche aufgrund der Erhöhung des Gastraumes über den Straßenraum ungehindert hergestellt wird.
Die Nebenräume nützen, wie auch schon beim Gebäudeteil des Shops und der Touristeninformation erwähnt, die neue Topografie: Lagerflächen und Müllraum können vom Straßenniveau aus versorgt werden; Küche und Nebenräume stehen in unmittelbarer Verbindung mit dem Gastraum. Der ostseitige Windfang kann im Winter sowohl in Richtung der Südfassade als auch im Außenraum in Anbindung an das östliche Objekt (Zugang zu den Nassräumen) erweitert werden.
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DIE VERMITTLUNGSZONE – DAS WELTERBEZENTRUM
Grundlage der Entwicklung unseres Gestaltungsvorschlages für die Vermittlungszone bildete eine eingehende Bestandsanalyse. Das vorgegebene Gestaltungskonzept wurde daher um folgende zusätzliche Aspekte erweitert:
1. Da auf einem Grundstück, welches Knotenpunkt für unterschiedlichste Funktionen und Blickbeziehungen sein soll, keine einseitige Ausrichtung – also nur Richtung Obelisk – erfolgen soll, präsentieren sich die Vermittlungsbahnen in unserem Vorschlag als auf Augenhöhe durchlässige Konstruktion.
2. Die Ausrichtung der Elemente deutet zwar weiter in Richtung der Kunstmeile, nimmt aber weitere wichtige Blickbeziehungen und Wegeverbindungen auf. Der angesprochenen Assoziation der Weingärten entsprechend reagiert die Ausrichtung der Zeilen auf topografische Gegebenheiten und Wegeführungen.
3. Das ursprüngliche Gestaltungskonzept zielte auf eine umfassendere Präsentation der Inhalte ab. Dieses Vorhaben wurde jedoch aufgrund der verkehrstechnischen Forderungen (Schleppkurven)und der Vorgaben des Hochwasserschutzes (Abstand zum Mobilen Hochwasserschutz von 7 Metern) drastisch reduziert. Wir schlagen vor, das anfänglich angedachte Konzept in adaptierter Form (s. Punkt 1 und 2) auf das Umfeld auszuweiten. Als “Trabanten” der Kern- bzw. Vermittlerzone leiten die Objekte in die Stadt und zum Schifffahrtszentrum. Sie werden als identitässtiftende Elemente des Stadtraumes wahrgenommen und vernetzen so das Areal mit der Umgebung.
4. Das Thema der Rasterpunkte wird in unserem Vorschlag durch eine “Rasterzone” ersetzt. Um die Präsenz der “Weingartenelemente” nicht zu schwächen, wird auf die Einführung eines weiteren Elementes verzichtet. Die geforderten Funktionen, wie z.B. Stromanschluss, werden durch die neuen Objekte angeboten.
5. Im vorliegenden Konzept wird das Thema der Vermittlungszone über den dafür gewidmeten Bereich erweitert. So orientieren sich auch die Ausrichtungen der Gebäude an den Blickachsen und lassen immer wieder Blicke auf die Kunstmeile zu.
Das inhaltliche Thema der Vermittlungszone für diesen für die Wachau so zentralen Platz stellt den Ausgangspunkt unserer Überlegungen dar. Die in unserem Vorschlag dargestellten zusätzlichen thematischen und räumlichen Überlagerungen erweitern dieses Prinzip und verknüpfen das neue Schifffahrts- und Welterbezentrum mit der Stadt, der Donau und dem gesamten Umfeld.
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TEAM Susanne Zottl, Mario Buda, Christine Schindler█Structural Engineering Bollinger, Grohmann, Schneider Zt Gmbh; Di Reinhard Schneider█hydraulic engineering Donauconsult Zottl & Erber Ziviltechnikergesellschaft M.b.h█Building Physics and
BUILDING SERVICES ENGINEERING Vasko+Partner Ingenieure
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SUSANNEZOTTL█ARCHITEKTIN███
█MAG.ARCH.M.ARCH.██████████
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█MOBIL+4369913208838███████