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Augarten Toilets

Augarten Toilets

public Toilets in the Vienna Augarten

Republic of Austria

Burghauptmannschaft Österreich

Vienna, Austria

2021-2025

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design, implementation planning, Local construction supervision

 

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„Die schönsten Toiletten Wiens“ Architekturkritik#3” – Falter Morgen von Maik Novotny

 

Public restroom units, located at two sites within Vienna’s oldest baroque garden, are conceived as contemporary interventions in the historic landscape. Their concave ceramic facades translate the rhythm of tree alleys, while gently undulating rooflines echo the terrain. Daylit interiors ensure openness in an otherwise closed typology.

 

Designed as inclusive, barrier-free, and free to use, the pavilions are framed by fountains and seating, transforming functional infrastructure into generous public places.

 

Deutsch > open/close

 

█GESTALTUNG

Die neuen Toiletten-Solitäre nehmen die Atmosphäre des Augarten auf und ergänzen den Ort als künstlerische Intervention. Elemente des barocken Gartenstils werden dabei zeitgenössisch interpretiert. Die Einheiten selbst übersetzen den – auch gegenwärtig noch angewandten – räumlichen Formschnitt der Baumalleen. Die Gestaltung der Module drückt die Sequenz der Baumstämme sozusagen im Negativ ab: aus den konvexen Stämmen werden konkave Abdrücke an der Außenhaut der neuen Objekte. Die sanfte Bewegung der Dachlinie interpretiert den unteren Formschnitt der Baumkronen.

 

Die äußere Haut aus keramischen Elementen mit drei unterschiedlichen Radien bzw. Breiten bringt eine sonst mit Sanitärkeramik in Verbindung gebrachte Oberfläche in den Außenraum – und nimmt dabei auch Bezug auf die benachbarte Produktionsstätte in der Porzellanmanufaktur Augarten. Die Anordnung der keramischen Elemente mit ihren unterschiedlichen Radien steht im Bezug zu den im Grundriss festgelegten Freiformen:
Stärkere Krümmung bedingt kleinere Elemente. Dadurch wird der Grundriss in subtiler Weise in der Struktur der Fassade sichtbar.

 

Im Inneren der Sanitäreinheiten gewährleisten Ausführung und Oberflächen die Eignung für deren Einsatz im öffentlichen Raum. Oberlichten versorgen die Räume mit Tageslicht und bieten, in üblicherweise geschlossenen Kabinen, einen Bezug zum Außenraum.

 

Rund um die Units wird jeweils ein Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität entwickelt, in dessen Zentrum ein von Sitzbänken flankierter Brunnen steht.

 

█FUNKTION

Unsere Prämisse war es, die Benutzung der Anlagen ohne Gebühren zu ermöglichen, WC-Zellen zu entwickeln, die Inklusion und Barrierefreiheit gewährleisten, sowie diese durch Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten und Brunnen im Außenraum zu ergänzen. Die Funktionen werden nicht versteckt, sondern werden als freundliches, großzügiges Angebot an die Wiener*innen präsentiert.

 

█GESCHICHTE UND KONTEXT

Der Augarten – von Gartenarchitekt Jean Trehet ab dem Jahr 1708 geplant – hat als ältester Barockgarten Wiens eine besondere Bedeutung und steht seit dem Jahr 2000 unter Denkmalschutz. Seine historische Struktur und Gliederung haben in den Jahrhunderten seines Bestandes zahlreiche Veränderungen erfahren. So bilden die beiden massiven Flaktürme die wohl markanteste „Invasion“ in die Gartenlandschaft. Von der ursprünglichen Gestaltung und den ehemaligen aufwändigen Broderien sind zumeist nur noch rudimentäre Spuren vorhanden.

 

Die im Augarten angesiedelten Institutionen – z.B. Porzellanmanufaktur Augarten, Wiener Sängerknaben, Betriebsgelände der Bundesgärten, Bundessportplätze – unterstützen seine spezifische Identität.

 

Als Naherholungsraum im dicht bebauten städtischen Umfeld wird der Garten intensiv von der Wiener Bevölkerung genutzt. Die in Verbindung hiermit erforderlichen Sanitärräumlichkeiten sollten in ihrer Gestaltung und Wertigkeit dem genius loci gerecht werden.

 

*“I consider public restrooms to be places where people of the community help and support each other. I hope that the people of this town will use this toilet and keep it clean and beautiful, forever.”
NIGO in an interview by Nathaniel Bahadursingh, @archinect.com

 

TEAM Susanne Zottl, Daniel Kerbler, Mario Buda, Structural Engineering REINHARD SCHNEIDER, Building Physics DR. PFEILER GmbH

 

█SUSANNE ZOTTL ARCHITEKTIN

█mit Daniel Kerbler

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